Briefmarkt muss attraktiv für Wettbewerber werden
Das derzeit gültige Postgesetz wurde zuletzt im Jahr 1999 wesentlich verändert - seine Regeln stammen also noch aus einer Zeit, als Online-Handel für viele Menschen noch ein Fremdwort war. Seither haben sich die Gewohnheiten fundamental geändert: Briefe sind aus der Mode gekommen, digitale Kommunikation ist selbstverständlich. Die Briefmenge schrumpft seit langem, und die Paketmengen wachsen an. Die Post ist mit großem Abstand Marktführer. Während DHL im deutschen Paketmarkt etwas weniger als die Hälfte des Geschäfts ausmacht, liegt der Anteil im Briefmarkt bei 85 Prozent. Zu den Brief-Konkurrenten gehören die regional tätigen Firmen Citypost aus Hannover, PostModern aus Dresden und die Pin AG aus Berlin. Diese Unternehmen hoffen auf Aufwind durch die Reform. Aus der Ampel-Koalition meldete sich der Reinhard Houben zu Wort. Die Vorgaben für den Universaldienst im neuen Postgesetz müssten „so gestaltet werden, dass der Briefmarkt wieder attraktiv für Wettbewerber der Deutschen Post wird“, sagte der Liberale. „Zugleich darf das Briefporto trotz stetig sinkender Briefmengen nicht ins Unermessliche steigen.“