Reinhard Houben

DSGVO-Anforderungen müssen für kleine Unternehmen reduziert werden

Nach fünf Jahren Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) macht das EU-Normenwerk mit seinen 99 Artikeln und 173 Erwägungsgründen der Wirtschaft noch immer schwer zu schaffen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen, bei der die Datenschutzregelungen in Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich verglichen wurden. Fazit: Für international tätige Unternehmen ist es sehr aufwendig, im Detail den unterschiedlichen Vorgaben in den einzelnen Mitgliedsländern zu entsprechen und daraus die richtigen Aktionen abzuleiten. Die Forscher fordern, dass die DSGVO durch Kommentare ergänzt wird, damit die verwendeten Begriffe klar definiert sind: „Unbestimmte Rechtsbegriffe sorgen für Unsicherheit, zusätzlichen Aufwand und Beratungskosten.“ Zudem müssten die Datenschutzbehörden besser oder überhaupt beraten. Reinhard Houben verlangt sogar, dass die Behörden anfragenden Unternehmen künftig rechtsverbindliche Auskünfte zur Umsetzung von Datenschutz geben. Außerdem müsse sich die für 2024 geplante DSGVO-Evaluierung mit der Frage beschäftigen, „inwieweit die Anforderungen für kleine und mittlere Unternehmen reduziert werden können“, sagte Houben dem Handelsblatt. „Große Unternehmen wie Google oder Volkswagen haben ganz andere Kapazitäten als kleine mittelständische Unternehmen.“