Ein guter Gründungsstandort ist keine Selbstverständlichkeit
Die Stimmung bei Start-ups ist wegen der angespannten Finanzierungslage getrübt. Nach einem Einbruch im Corona-Jahr 2020 geht das Wirtschaftsklima bei den Jungunternehmen erneut zurück. Das geht aus dem neuen Monitor des Start-up-Verbandes hervor, der jährlich veröffentlicht wird. Der Geschäftsklima-Index, den der Monitor erhebt, sank im Vergleich zum Vorjahr um 14,1 auf 38,1 Punkte. Er lag 2018, 2019 und 2021 bei mehr als 50 Punkten. Fast die Hälfte der Gründerinnen und Gründer, 45 Prozent, bewertet nun die Investmentbereitschaft von Wagniskapital als schlecht. Damit verliert sogenanntes Venture Capital an Anziehungskraft. Nur noch 35 Prozent der Start-ups wollen zukünftig Wagniskapital einsammeln, im Vorjahr waren es noch 44 Prozent. „Die Ergebnisse des Start-up -Monitors verdeutlichen, dass ein guter Gründungsstandort keine Selbstverständlichkeit ist, sondern nur durch die richtigen Rahmenbedingungen gedeihen kann“, sagte Reinhard Houben. Er sagte: „Eine entscheidende Frage ist das Anreizen von privatem Kapital in einem schwierigen Investitionsklima.“ Durch flexiblere Investitionsmöglichkeiten von Krankenkassen und Versicherungen könne frisches Kapital in Start-ups und schnell wachsende Unternehmen fließen.