EU will Lithium in Serbien kaufen
Europa will seine Abhängigkeit von China reduzieren. Dies gilt auch für Lithium. Dieser Rohstoff wird für die Herstellung von Batterien für Elektroautos gebraucht. China ist der drittgrößte Lithiumproduzent der Welt und Marktführer bei der Verarbeitung.
Dazu ergibt sich nun eine Alternative in Serbien. Ziel der dortigen Regierung ist es, eine Wertschöpfungskette für Elektromobilität vom Abbau des Rohstoffs bis zur Batteriefertigung aufzubauen. Das bedeutet Staatseinnahmen, Investitionen und Arbeitsplätze, aber auch mehr Nähe zur EU für den Beitrittskandidaten Serbien. Das Land will jährlich 58.000 Tonnen Lithium abbauen. Dies reicht für 1,1 Millionen Elektroautos und damit für 17 Prozent des europäischen Marktes. Ein entsprechender Vertrag wurde von der EU-Kommission und Serbien unterzeichnet, in Anwesenheit unter anderem von Bundeskanzler Scholz und Präsident Vučić.
Reinhard Houben sagte dazu dem Handelsblatt: „Die Lithium-Vorkommen in Serbien können einen großen Beitrag zur Diversifizierung der europäischen Versorgung mit diesem für die Energiewende zentralen Rohstoff leisten. Serbien sei zwar kein einfacher Partner, die Lage von Rohstoffvorkommen könne sich Deutschland jedoch nicht aussuchen. Houben forderte, dass auch in der Bundesrepublik mehr Rohstoffe gefördert werden sollten. „Auch hierzulande muss es einfacher werden, Rohstoffe abzubauen“, mahnte er. Deutschland verfüge über große Vorkommen. Houben drängte auf eine Reform des Bergrechts. „Nur so können wir der Zeitenwende gerecht werden.“