Houben: Ein Verbot von Sub-Sub-Strukturen entzieht kleinen Firmen die Existenzgrundlage
In der Paketbranche in Deutschland gibt es zahlreiche Fälle von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung: Dagegen verlangen zwei Grünenpolitiker nun härtere Regeln für den Einsatz von Subunternehmern. Die Weitergabe von Aufträgen an Sub-Sub- oder sogar Sub-Sub-Sub-Unternehmer sollte verboten werden, argumentieren die Bundestagsabgeordneten Sandra Detzer und Frank Bsirske. Eine entsprechende Regelung in der anstehenden Postgesetzreform könnte die Arbeitsbedingungen verbessern, so die beiden Politiker. Derzeit sei die Lage düster. »Die Subunternehmerketten in der Paketbranche begünstigen systematisch Rechtsbruch, den wir nicht länger zulassen dürfen«, sagte Bsirske. Der Ampelkoalitionspartner FDP sieht den Einsatz von Subunternehmern weniger kritisch als die Grünen und die SPD. »Es gibt schwarze Schafe, die man bestrafen muss, aber insgesamt handelt es sich um ein funktionierendes und bewährtes System«, sagt Reinhard Houben. Houben weist auf saisonale Schwankungen im Paketgeschäft hin – für Auftragsspitzen eigneten sich Subunternehmer besser als die dauerhaft angestellte Stammbelegschaft einer Paketfirma. Hinzu komme, dass Subunternehmer die Expertise für spezielle Produkte hätten – ein Wissen, was bei Auftraggebern mitunter nicht vorhanden sei. »Ein Verbot von Sub-Sub-Strukturen macht keinen Sinn – es würde kleinen Firmen die Existenzgrundlage entziehen.«