Keine Staatsbeteiligung an der Meyer-Werft
Die bekannte Meyer-Werft im niedersächsischen Papenburg ist in finanziellen Schwierigkeiten. Das Unternehmen ist vor allem durch den Bau großer Kreuzfahrtschiffe bekannt geworden. Damit diese das Meer erreichen können, muss regelmäßig die Ems aufgestaut werden. Offensichtlich hat man sich nun aber übernommen, weil mehr auf das Image der Schiffe als auf den finanziellen Ertrag geachtet wurde. Nach diesen Managementfehlern rufen nun Arbeitnehmervertreter und lokale Politiker nach Unterstützung durch den Bund und das Land Niedersachsen.
Wie verschiedene Medien berichten, soll eine bis 2028 befristete Übernahme eines Anteils von rund 90 Prozent durch den Staat im Gespräch sein - jeweils zur Hälfte durch den Bund und das Land, die dafür je 200 Millionen Euro bezahlen müssten. Zudem würden die Bundes- und die Landesregierung Kreditgarantien in Höhe von 2,8 Milliarden Euro übernehmen. Geringfügige Änderungen an den Prozentsätzen seien noch möglich - dass der Staat klar die Mehrheit übernehme, gelte aber als ausgemacht. Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums erklärte dazu, dass der Bund und das Land gemeinsam mit der Werft eine eventuelle Unterstützung prüfen. Details könnten nicht genannt werden.
Reinhard Houben erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa), dass die Übernahme von Kreditgarantien durch Bund und Land sinnvoll sein kann. Eine umfassende Beteiligung an dem Unternehmen sei jedoch nicht geboten. Es müsse auch die Frage gestellt werden, ob die Werft noch auf das richtige Geschäftsmodell setze. Die Übernahme von Großaufträgen etwa für den Disney-Konzern sei nicht zwangsläufig klug. Entscheidend sei der voraussichtliche Gewinn.