Politik soll sich bei Volkswagen raushalten
Volkswagen macht ernst: Der angeschlagene Autobauer kündigte am Dienstag die seit 1994 geltende Beschäftigungssicherung formell. Damit sind ab Juli 2025 betriebsbedingte Entlassungen möglich. Ein historischer Einschnitt, der auf den starken Widerstand der Arbeitnehmervertreter stößt. Auch die Politik ist aufgeschreckt, nicht nur in Niedersachsen, wo das Land Anteile an VW hält, sondern auch in Berlin.
Während aus anderen Parteien Stimmen kommen, der Staat müsse eingreifen, sieht die FDP den Konzern in der Pflicht: „Die Kündigung der Tarifverträge mit der IG Metall zeigt, wie tief Volkswagen in der Krise steckt“, sagte Reinhard Houben der Rheinischen Post. „Das Unternehmen hat in der Vergangenheit zu stark auf die Elektromobilität gesetzt. Grund war die Fehlannahme, dass sich die Technologie deutlich schneller durchsetzt, als dies bisher eingetreten ist. Diese Entscheidung ist auch dem starken politischen Einfluss geschuldet, dem VW unterworfen ist“, kritisierte Houben. „Die Lehre muss deswegen sein, dass sich die Politik aus den Entscheidungen von Volkswagen heraushält.“