Streit bei den Wirtschaftsweisen: Interessenkonflikt zu konstruieren ist perfide
Siemens Energy hatte die geplante Personalie im Dezember bekanntgegeben. Mit Grimm stehe eine „ausgewiesene Expertin für Energiemärkte und Energiemarktdesign sowie für Wirtschaftsfragen zur Wahl in den Aufsichtsrat“, hieß es. Die ordentliche Hauptversammlung ist für den 26. Februar virtuell anberaumt. Die vier übrigen Mitglieder halten beide Posten für unvereinbar. „Deshalb möchten wir dich bitten, Dich im Falle einer Wahl in den SEAG-Aufsichtsrat (Siemens Energy AG) für eines der beiden Mandate zu entscheiden“, zitierten das Portal Table.Media sowie das „Handelsblatt“ aus einer E-Mail. Diese ging demnach auch an Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt (SPD), Finanzminister Christian Lindner (FDP) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Auch Siemens-Energy-Aufsichtsratschef Joe Kaeser sei auf mögliche Probleme aufmerksam gemacht worden. Rückendeckung bekam Grimm von dem FDP-Wirtschaftspolitiker Reinhard Houben. Es sei „perfide“, einen Interessenkonflikt zu konstruieren, denn auch frühere Ratsmitglieder hätten zugleich Aufsichtsratsposten innegehabt. „Jedem ist klar, dass es hier darum geht, sich einer unbequemen Stimme zu entledigen“, erklärte Houben. Medien zufolge geht es vor allem um persönliche Differenzen zwischen Schnitzer und Grimm sowie um die Bewertung der Regierungspolitik.