Verbandschef Dulger hält Wutrede – so kontert die Ampel
Ungewöhnlich scharf rechnet der Arbeitgeberpräsident mit der Bundesregierung ab. Was an der Kritik dran ist und woher Gegenwind kommt. Verlorenes Vertrauen, fehlende Strategie, unerfüllte Erwartungen: Ungewöhnlich deutlich hat der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (DGA), Rainer Dulger, die Wirtschaftspolitik der Ampel im Bund kritisiert. „Die Unternehmen haben das Vertrauen in die Bundesregierung verloren“, sagte Arbeitgeberpräsident Dulger am Dienstagabend vor Journalisten. „Es kommt einfach nichts.“ Deutschland müsse wieder funktionieren. „Das wünschen wir uns, das wollen wir. Und uns und vor allem meinen Landesverbänden reißt mittlerweile der Geduldsfaden.“ Der Arbeitgeberverband spricht eigenen Angaben zufolge für rund eine Million Unternehmen mit mehr als 30 Millionen Beschäftigten. Dulgers Äußerungen riefen am Mittwoch sowohl Zustimmung als auch Unverständnis hervor. Reinhard Houben, sagte dieser Redaktion: „Eine schlechte wirtschaftliche Lage wurde noch nie durch Gesundbeten bereinigt – aber eben auch nicht mit Schlechtreden. Arbeitgeberpräsident Dulger macht es sich mit seiner Pauschalkritik an der Wirtschaftspolitik der Ampel zu einfach.“ Houben wies auf die Erfolge der Bundesregierung hin. Dazu gehörten das Fachkräfteeinwanderungsgesetz, Steuerentlastungen, Bürokratieabbau, Planungsbeschleunigungen sowie die Erweiterung und Diversifizierung des Energieangebots. Die Ampel arbeite an vielen Stellen am neuen Aufschwung, so Houben. „Dafür brauchen wir konstruktive Beiträge auch von den Entscheidungsträgern der Wirtschaft“, mahnte der Bundestagsabgeordnete an.