Vorschläge des Expertenrats für Klimafragen sind unrealistisch

Der Expertenrat für Klimafragen hält trotz Fortschritten das deutsche Klimaziel 2030 ohne zusätzliche Instrumente für kaum zu schaffen. Das Gutachten des Rats lasse „das Erreichen dieser Ziele ohne wesentliche Anpassungen in der Ausrichtung der Klimapolitik fraglich erscheinen“, heißt es in der am Mittwoch veröffentlichten Studie der unabhängigen Experten. Der Investitionsbedarf betrage 135 bis 255 Milliarden Euro pro Jahr.

Reinhard Houben hält diese Zahlen für unrealistisch. Der CO2-Ausstoß müsse mit marktwirtschaftlichen Geschäftsmodellen erreicht werden. Wenn dagegen der Staat die Finanzierung übernehmen solle, wären die Bürgerinnen und Bürger nicht mehr bereit, dem zu folgen. In einem Interview mit Welt-TV erklärte er: „Klimaschutz und CO2-Finanzierung müssen für die Menschen in Deutschland nachvollziehbar und finanzierbar sein.“

E-Autos müssten billiger werden, ebenso Wärmepumpen samt Installation. Wenn diese zu teuer seien, seien die Menschen nicht bereit umzusteigen. Erst wenn diese Produkte für die breite Masse bezahlbar würden, könne das Klimaziel erreicht werden. Der Staat habe nicht die Möglichkeit, alles alleine zu finanzieren. Private leisteten in Deutschland 85% des Investitionsvolumens.